zurück nach Sigiriya

[9. – 13.03.2012]
Vom Fenster unseres Zuges sehen wir wieder einmal einige der 2500 wilden Elefanten, die allerdings NICHT in einem Naturschutzreservat grasen, Wasserbüffel, Pfauen, Kingfisher und zig andere Tiere.

Aber auch Armut, Hütten aus Palmenblättern, Wellblechbaracken und bei der Anfahrt auf Batticaloa, ganannt „Batti“ auch abrasierte Küstenlandschaften, Friedhöfe jeder Religion und ungezählte Häuser, deren Dächer die Namen der finanzierenden Hilfsorganisationen tragen. Rund um Batti hatte der Tsunami am 26.12.2004 etwa 2.250 Menschen getötet, in ganz Sri Lanka wahrscheinlich 35.000 Menschen.
[Unsere eigenen Tsunami-Erlebnisse finden sich auf der Seite Matara.]

Batticalao selber bietet nichts (davon überzeugen wir uns selber) – genau deshalb ist diese große Stadt so authentisch. Der Bürgerkrieg hatte Batti ziemlich stark abgeschlossen, guesthouses gibt es nur wenige, selbst die Soldaten im Straßenbild sind wenige, die Traumstrände im Norden blieben fast unberührt… Aber jetzt, nach dem Ende des Bürgerkrieges im Mai 2009 werden diese von Hotelketten zugebaut, massgeblich durch den Bruder des Präsidenten. Schade eigentlich, dass wir „Batticallo“ nach nur einer Nacht (und einer Shoppingtour) schon wieder verlassen – ausgestattet mit neuen Kleidern und den besten und preiswertesten Samosa (hier auch Shorties genannt).

Beim Packen der Rucksäcke fällt uns auf, dass die Kinder von jeder Station in Sri Lanka etwas mitgenommen haben:
Negombo: Anouk findet eine Angel.
Anuradhapura: Anouk bekommt Kleidchen geschenkt, Elia lehnt ‚Babyhose‘ ab. Er bekommt seine geliebte „Kelleschaufel“ (eine Maurerkelle vom Metallwarenhändler, die uns künftig täglicher Begleiter wird).
Trinco: Am Strand finden die Kinder zwei hübsche, brandneue „Reistabletts“.
Polonaruwa: Holzproben und Schleifpapier. Und ein Glocke, die nun in unserem Haus zum Essen ruft.
Sigiriya: noch mehr Hölzer.
Batti: beide neue Kleider.
Arugambay: Auf dem Meer kommt eine simple Plastikschüssel angeschwommen – wir warten, bis sie vor unseren Füßen landet. Was für ein tollen Spielzeug!
[Die Kinder kochen aktuell nicht mehr Spaghetti, sondern „noodles“ und „curry“ auf einem 3-Stein-Holzherd.]
[Nachträge:
Ella: Armbändchen für Anouk und Nicole, Elia hat sein gefundenes Tee-Ernte-Werkzeug später unerreichbar in einer Ritze der Terrasse verloren.
Nuriela: Übergangsfleecehemden für Anouk und Nicole.
Kandy: noch mehr Glückselefanten. T-Shirts. Muskatnüsse. Kakaobohnen. Bronzeplättchen mit Namen. Handtäschchen. Anzugshose in klein für Elia. Und die Kinder erreicht ein Päckchen mit Holzelefanten vom Herbergsvater Chandi aus Sigiriya!
Tangalle: Muscheln
Matara: Elia bekommt Bantik-Hemden.
Mirissa: Die Kinder finden irgendwo ein rostigen Hoppers-Töpfchen. Jetzt können sie noch besser kochen!
Negombo: Zwei Kinderbesen – das Geräusch der Palmstiele und Kokosfasern auf Sandwegen muss einfach mit nach Deutschland!
ALLE gefundenen Dinge nehmen wir mit – bis nach Deutschland wo sie weiter ständig genutzt werden!]

Arugam Bay ist ein Hippie- und Surferspot, der Ende der 60er aufgetan wurde. Trotz Bürgerkrieg blieb er immer hot spot der kleinen Surfergemeinde, die von den muslimischen Bewohnern freundlich aufgenommen wurden und für bescheidenen Wohlstand sorgten. Der Tsumani rasierte den Großteil aller Herbergen und ungezählte Menschenleben weg. Natürlich gibt es hier die bitteren Geschichten von traumatisierten Menschen, die nicht mehr zurück in das Küstendorf wollen, Waisen und Verletzten. Auch solche von einem Hund, der den Koch unseres Hotels vor der Welle wegschliff oder von einem Gärtner, der alle Gäste „weil das Meer so komisch ist“ aus den Federn schmiss – und so 165 Menschen rettete.

Ansonsten treiben wir hier, was alle machen:

Chillen!

Sonne, Sommer, Baden, Bodysurfen (mit Schwimmärmchen) und brutale Wellen geniessen. Obschon überhaupt keine Surfersaison haben die eine Kraft, die vereinzelt selbst 2m-Männer von den Füßen reissen. Hammerhart sind die Rückwärtswellen, die gegen die Richtung laufen (also landauswärts!) und mit den normalen Wellen kollidieren! Hat man seinen Kopf genau im Anprallpunkt wird’s schmerzhaft…

Anouk und Elia haben eine Menge Salzwasser geschluckt, sind zig Meter geschleudert worden und lernen tauchen „auf die harte Tour“ – sie können nicht genug davon bekommen…

Dennoch machen wir uns auf den Weg nach Ella