zurück nach Anuradhapura

Mittwoch, 25.02.2015

Ein Besuch der heiligen Stätten in Anuradhapura muss warten, uns zieht es weiter. So langsam setzt ein Urlaubseffekt ein, der Stress und die Erschöpfung der letzten Monate ist weitgehend abgefallen und langsam kommen die Lebensgeister wieder. Betüttelt werden bei Upali war schön… es wird endlich Zeit für anständige Abenteuer! Selbst die Kinder sind einverstanden Upali zu verlassen, allerdings nur mit dem Versprechen auf der Rückfahrt aus dem Süden noch einmal Station zu machen. Wir nehmen also den Vormittagszug nach Jaffna und kommen trotz defekter Lok über die neu gebaute Strecke bequem an. Die LTTE hatte die Strecke vor gut 28 Jahren gesprengt und später die gesamten Schienen für den Bau von Befestigungen verwendet – die Inder haben die Strecke neu angelegt und sie wird noch weiter ausgebaut. Der völlig zerschossene Bahnhof von Jaffna steht da wie neu. Die Technik allerdings greift weiter auf ein System aus der Gründungsphase der Eisenbahn zurück.

Unser Guesthouse „Sarras“ ist schnell gefunden, also wenig abenteuerlich. Wir düsen erst mal zum people’s market, denn dort gibt es immer was zu sehen und zu essen. Es fällt auf: Viel mehr Saris in den Straßen, die Tuktukfahrer verhandeln nicht so hart, das Angebot ist nicht so reichhaltig, die Leute etwas reservierter, aber sehr freundlich. Ob sie Berührungsängste haben? Viele Tamilen wirken mit ihren angegrauten Haaren und Brillen wie Intellektuelle, doch kaum jemand spricht Englisch. Dies ist eine Folge des jahrzehntelangen Bürgerkrieges, der vielen Menschen Bildung verhindert hat.

26.02.2015

Ausnahmsweise schreibe ich mal vom Wetter: Jaffna ist eine der heißesten Ecken des Landes, sehr trocken und verbrannt.
Es regnet! Wie in den Tagen vorher pladdert ein Wolkenbruch herunter – u.a. auf unsere mühselig gewaschene Wäsche…

Die Stadt entdecken wir auf die schönste Weise: Wir haben uns 2 Fahrräder geliehen, Kinder auf die Gepäckträger und los! Allerdings endet die Tour erstmal am Tor des guesthouse, weil Nicoles Bremsen versagen. Die uralten, rostigen, klappernden Drahtesel – bitte wörtlich nehmen – bekommen wir doch noch hin (Leatherman-Tool muss immer dabei sein!).

Gemächlich geht es vorbei an der Küste, dem Fort und zum größten Hindutempel der Insel: Kandaswarny Kovil. Für den Tempel gilt „Hüte und Hemden aus!“,  zumindest für Männer. Elia lässt sich dort „hinduistisch“ bemalen, was ihn riesig freut, doch die seltsam hektische, unfeierliche Anbetung der Statuen hat sich uns überhaupt nicht erschlossen. Es ist schon fast anstrengend den Priestern im raschen Lauf zu den Kapellen zu folgen, unförmlichen (und irgendwie unmotiviert wirkenden) Ritualen der pooja [pu:dscha] zu folgen.

Freitag, 27.02.2015

Wir waren 2012 im tiefsten Süden, jetzt soll noch der nördlichste Punkt dran kommen: Point Pedro. Mit Bus und Tuktuk geht es (wie immer nachdem Anouk ihre Schularbeiten erledigt hat) durch derzeit recht grünes, flaches Land voller Palmyra-Palmen mit ihren typischen fächerartigen Blättern. Die Stengel kann man essen, dezent nussiger Geschmack, „good nutrion!“ und getrocknet ein guter Snack.

Der Leuchtturm ist nichts besonderes, man kann ihn eigentlich auch nicht besichtigen, weil er Teil eines Navy-Stützpunktes ist. Es hilft freundliches Gespräch, Beharrlichkeit, Geduld, „wait, wait!“, ein Tor in der Wand öffnet sich, eine Hand winkt und wir sind drin…

Das Tuktuk bringt uns an einen Strand namens Manalkadu: feiner, heller Sand, flache Wellen, ganz allein mit Adlern, Möwen und den allgegenwärtigen Chrochros…

 weiter auf die Insel Kachchatheevu

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