zurück zum Flohtag – oder lieber nach Aukana?

Freitag, 13.03.2015

Unser Freund Upali aus Anuradhapura steht plötzlich im guesthouse in Sigiriya! Die Kinder sind im 7. Himmel, Anouk kommt um’s Lernen rum und Elia schleppt ihn auf das Baumhaus.

Warum auch immer lautet das Kommando plötzlich: „Der Jeep ist da!“ Irgendwer hat eine Jeep-Safari organisiert, Upali muss eh weiter und wir klettern mit zwei anderen Deutschen in den flotten, gut bereiften Geländewagen. Es gehe in den Hurulu Eco Park, den wir schon kennen und obschon wir eigentlich mal Minneriya probieren wollten – der ist aber in weiten Teilen unpassierbar wegen der Regenfälle in den Tagen zuvor. Auch andere Safarianbieter – von denen es in Habarana inzwischen dutzende gibt – sind auf Hurulu gekommen: wir reihen uns ein in einen Corso von Fahrzeugen vor dem Tor, kommen aber sehr flott rein, Erfahrung und aktives Anstehen (ich erwähnte es vll. schon einmal…) machen sich bezahlt.

Wir biegen nach links ab, der Rest der Fahrzeuge folgt dem rechten Weg. Exakt 10 Minuten nach Einfahrt in den Park entdeckt der mitreisende Jochen „Elefanten links“. Der Fahrer biegt in’s Gebüsch ab, parkt das Fahrzeug und wir schauen und lauschen:

Stöhnen, tiefkehliges Grummeln, reißendes Gras. Zwei Elefantenkühe in ständiger Bewegung drehen sich umeinander, steter Körperkontakt. „Die kämpfen!“ „Nein, Mama, die eine ist schwanger!“ ruft Anouk. Die eine Kuh, wahrscheinlich eine Art Hebamme, klopft der werdenden Mutter immer wieder auf den Bauch, die Rüssel schwingen ineinander.

Schnauben, Stöhnen, Rascheln – ein hohes Pfeifen, mehr ein kurzer, hoher Orgelton. Noch einmal, und noch einmal. Stöhnen, die Tiere kommen zur Ruhe. Wieder dieses unvergessliche Pfeifen.

Ein Elefant ist geboren!
(13.03.2015, 15:42h, Gewicht und Größe leider nicht bekannt)

Nun reißt Gras, wieder und wieder reißen die Mutter und die Amme große Büschel aus: Sie putzen das Baby! Mit dem Rüssel schnaufen sie laut und stupsen das Paket am Boden: „Steh auf!“ Sie halten das stolpernde Wesen unter ihren massigen Körpern. 20 Minuten nach GeburtDas schützt vor Sonne und Feinden. Es findet die Zitzen der Mutter, die ruhig hält und von der Amme mit Büscheln von Gras beworfen wird. Der Körperkontakt der beiden bricht nie ab.

Erst jetzt fällt uns auf, dass die 7 anderen Tiere der Gruppe beobachtenTiere während der Geburt ganz ruhig waren, das permanente Grasen ist eingestellt. Sie beobachten wie wir die Geburt und halten – wie wir – etwa 10 – 15m Abstand zu den beiden Kühen.

Die Mutter wird von der Amme mit ihrem Rüssel liebkost; die Ohren werden Mutter, Amme und Babygetätschelt, die Rüssel verhakt, Futter gereicht, der Rücken berührt.

Ein tiefes, weithin hörbares Grummeln ertönt, selbst der Fahrer schaut sich nervös um: Die umstehenden Tiere setzen sich in Bewegung – nicht zu uns, sie kommen aus allen Himmelrichtungen zum Baby! Die Rüssel schwingen um die Mutter, unter ihren Bauch, Schnauben, Pfeifen, Brummen. Ein dichtes Knäuel von zig Elefanten steht Körper an Körper gedrängt um und über dem Baby, das wir von unserer unveränderten Position nur noch erahnen können.

Die Gruppe setzt sich etwa 30 Minuten nach der Geburt dicht gedrängt und wie immer grasend in Bewegung – wir können unseren Standort mit dem Jeep wechseln. Unser ausgezeichneter Fahrer findet eine gute Position – wir sind noch immer komplett allein in dem überfüllten Park! 30 Min. nach Geburt
Jetzt können wir das Baby mit bloßen Augen und Fotolinsen in seiner Gänze sehen – behaart, tapsig, beschützt.
Eine weitere Dame hat sich zu Mutter und Amme gesellt, die drei decken das Kleine konsequent und halten steten Körperkontakt. Vielleicht schützen und stützen sie auch die junge Mutter, die sich erst einmal an einem Baum schrubbt.

Gemächlich wandert die Gruppe durch das saftig grüne Schliffgras in den Busch zurück – aus unserem Blick und dem eines heraneilenden Jeeps.

weiter nach Kandy

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